Schlauchmanagement Wissen

Schlauchmanagement – Der Rollschlauch

Wie könnte man die Serie Schlauchmanagement besser beginnen, als mit dem Klassiker Rollschlauch. Jede Feuerwehr hat mindestens mal einen Rollschlauch. Oder eher zwei. Besser drei? Naja also ganz viele Rollschläuche – und das Konzept hat sich bewährt.

Stehe ich vor meinem Gebäudeeingang und habe dort meine Rauchgrenze, dann lege ich entsprechend meiner Faustregel genug Schläuche in Angriffsrichtung in Buchten aus. Warum in Angriffsrichtung? Sobald ich Schlauch nachziehe, kann dieser ohne hängen zu bleiben in das Gebäude hineingezogen werden. Würde ich ihn stattdessen schräg einziehen, könnte das schon eher passieren. Selbstverständlich kann ich das nicht machen, wenn der Platz dafür nicht gegeben ist, weil z.B. der Eingang in einer Gasse liegt. In diesem Fall brauche ich einen Kameraden, der den Schlauch am Eingang nachreicht.

Doch wann ist der einzelne Rollschlauch nicht mehr das optimale Mittel?

Sobald ich meine Rauchgrenze nicht mehr an der Hauseingangstür habe, sondern zum Beispiel zwei Stockwerke höher vor einer Wohnung, bin ich besser dran, wenn ich dafür einen Tragekorb benutze. Denn auf diese Strecke den Schlauch ausrollen oder gar hochziehen ist Arbeit, die ich mir sparen kann und wertvolle Zeit, die verloren ginge.

Und wie weiß ich jetzt, wie viele Schläuche ich brauche?

Ganz einfach, hier kann man sich folgender Faustregel bedienen:

  • Ein Schlauch vor dem Gebäude
  • Ein Schlauch pro Etage und Treppe
  • Ein Schlauch für meinen Brandabschnitt (z.B. die Wohnung, die ich betrete)

Arbeite ich also im 1. OG in einer Brandwohnung brauche ich somit mindestens drei Rollschläuche.

Nochmal zum Thema verheddern oder hängen bleiben des Schlauches: diese Regel hier bezieht sich auf den 15m C-Schlauch. Jetzt gibt es seit geraumer Zeit auch längere Versionen, so z.B. 20m oder auch 30m. Mit diesen bin ich viel flexibler, da sie weniger Kupplungen auf der gleichen Länge haben. Habe ich also die Möglichkeit, diese zu verwenden, wäre das mein Mittel der Wahl.

Genauso gibt es auch zwei verschiedene Durchmesser des C-Schlauches, den C-42 und den C-52. Hier gibt die Zahl den Durchmesser in mm an. Für den Innenangriff bevorzuge ich immer den C-42, denn sein kleinerer Querschnitt erlaubt weniger Wasser im Schlauch und macht ihn somit leichter nachzuziehen, ohne dass es mir am Strahlrohr an Wasser fehlt. Hier sollte man beachten, dass man immer von einem größeren auf einen kleineren Querschnitt kuppeln kann. Das gilt generell für Schläuche. Anders herum würde zwar auch funktionieren, ist aber eher unvorteilhaft, da man hier einen recht hohen Druckverlust haben kann.

So viel zum Thema Rollschlauch. Dieser Beitrag hier behandelt nur das wichtigste. Auch wenn der Schlauch als solches sehr einfach ist, gibt es viele verschiedene Techniken und Dinge, welche man beachten sollte. Weiter geht es nächsten Samstag mit dem Schlauchtragekorb.

Habt ihr noch Fragen oder Anregungen? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare!

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