Ein jeder kennt es, im Laufe seiner Zeit bei der Feuerwehr – ob nun Freiwillig, Beruf, Werk oder jeder anderen Form – erlebt man die ein oder anderen lustigen Einsätze. Aber auch hinter den Kulissen kann es mal zu lustigen Geschehnissen kommen. Heute erzähle ich euch von zwei, die mir persönlich passiert sind.
Die vergessenen Schuhe
Eines Sommers vor nicht allzu langer Zeit übernachtete ich bei einem Freund, der auch mit mir in der gleichen Feuerwehr ist. Und wie es so sein sollte ging in dieser Nacht der Melder, es war zu einem brennenden Balkon alarmiert. Also standen wir auf und machten uns auf den Weg zur Wache. Wie im Sturm sind wir die Treppe heruntergestolpert und rannten zum Auto. Da der Freund nur wenige Hundert Meter von der Wache entfernt wohnte, waren wir recht zügig da und konnten uns schnell umziehen. Erst nach dem Einsatz, als ich aus meiner Feuerwehrmontur herausgeklettert bin, stellte ich fest, dass da etwas nicht so ganz stimmen kann. Beim Versuch mir meine Schuhe anzuziehen musste ich doch mit erschrecken feststellen, dass diese nicht in der Feuerwehr waren, sondern bei meinem Kollegen daheim vor dem Bett ganz verlassen auf mich warteten. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mit Strümpfen in der Wache herumzulaufen, bis wir gefahren sind. Selbstverständlich führte das zum ein oder anderen Lacher. Die Moral von der Geschichte ist also: egal was auf dem Melder steht, man sollte zumindest dafür Sorge tragen, dass man die wichtigsten Kleidungsstücke am Mann hat.
Anleitung: Wie man ein A****loch ist
Normalerweise sollte man als Einsatzkraft in Stresssituationen versuchen, möglichst gute Entscheidungen zu treffen. Dass das leider nicht immer möglich ist, erzählt die folgende Geschichte. Es war wieder einmal einer dieser Mitternachtseinsätze, man kennt sie. Im Gerätehaus angekommen und umgezogen rannte ich zu unserem Rüstwagen, welcher als zweites Fahrzeug ausrücken sollte. Aufgrund von Corona durfte das erste Fahrzeug nämlich nur mit Geräteträgern besetzt werden und ich war zu diesem Zeitpunkt noch keiner. An der Tür angelangt stieg dann der liebe Lukas überraschend aus, er hatte seine FFP2 Maske im Spind vergessen und wollte diese noch schnell holen. Normalerweise sollte man dann so freundlich sein, den Platz der Person zu überlassen, schließlich hat Lukas ja auch nicht lange zum Suchen gebraucht. Geistesgegenwärtig wie ich es leider war, bin ich aber auf das Auto aufgestiegen und habe ihm den Platz geklaut und ihn dann zu allem Überfluss auch noch blöd angeschaut, als er wieder zum auto gerannt kam.
Jetzt muss ich natürlich dazu sagen, dass es Einsatztaktisch keinen Unterschied gemacht hätte, wenn ich Lukas den Platz gelassen hätte, sprich, das Auto wäre weder früher noch später ausgerückt, da zu diesem Zeitpunkt noch kein Fahrer verfügbar war. Das ist aber für mein Verhalten, was zugegeben etwas A****lochhaft war, keine Entschuldigung. Zum Glück war es nur ein kurzer Einsatz und ich hatte danach noch die Möglichkeit, mich aufrichtig bei ihm zu entschuldigen. Ich habe mich auch bei den nächsten Einsätzen etwas im Hintergrund gehalten. Lukas, noch einmal Danke, dass du meine Entschuldigung akzeptiert hast :).
Tja, schnell sind sie passiert, die lustigen Geschehnisse im Einsatz. Was habt ihr schon so erlebt? Teilt es uns in den Kommentaren mit.